taufst1Schauen wir nun unseren Taufstein etwas genauer an: Es ist eine recht schlichte Arbeit aus einem Sandsteinsockel, versehen mit einer Platte aus Zöblitzer Serpentin. Original gehört auch der schön gearbeitete hölzerne Deckel dazu. Der Pobershauer Militärverein, so ist es ja auf der Platte zu lesen, hat ihn damals gestiftet. Die Männer, die  zu diesem Verein gehörten, waren ehemalige Soldaten aus dem Krieg 1870/71 gegen Frankreich. Immerhin 330 Reichsmark, das war damals viel Geld, investierten sie, damit der Steinmetz Lehnert in Flöha, die Arbeiter der Serpentinstein-AG in Zöblitz und der Tischler Weinhold aus Olbernhau den Taufstein herstellen konnten. Zwei Gegenstände gehören noch untrennbar dazu, die noch 11 Jahre älter als die Kirche sind: die Taufschale und die Taufkanne. Bereits 1893 hat sie das Ehepaar Ahner den Pobershauern geschenkt. Bevor die Kirche stand, wurden diese beiden Gegenstände bei Taufen verwendet, die meist im Schulgebäude stattfanden. Die Inschrift in der Taufschale "Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht." möchte uns daran erinnern, warum die Christenheit von Anfang an Kinder tauft: Die Kinder hat Jesus besonders lieb gehabt. So wie ein Kind sich die Liebe der Eltern nicht zu verdienen braucht, so brauchen und können wir die uns in der Taufe zugesagte Liebe Gottes nicht verdienen. Schon von klein auf soll jeder Mensch von der Liebe Gottes umgeben sein. Deshalb ist es gut, wenn Kinder schon bald nach der Geburt getauft und damit Gott anvertraut werden. Natürlich kann aber bei einem Menschen, dem diese Chance noch nicht gegeben wurde, die Taufe jederzeit nachgeholt werden. Niemand ist dafür zu alt. Insgesamt wurden seit der Weihe der Kirche am 30. Oktober 1904 an diesem Taufstein über 3500 Menschen getauft.